Die Präsidentin der ZKR tauft das MS „Greenrhine“, ein zu 100 % mit LNG betriebenes Tankschiff, das künftig auf dem Rhein verkehren soll

03.09.2013

Die Präsidentin der Zentralkommission für die Rheinschifffahrt (ZKR), Frau Edwige Belliard, hatte am heutigen Dienstag, dem 3. September 2013, in Rotterdam die Ehre, das Motorschiff „Greenrhine“ der niederländischen Reederei Interstream Barging zu taufen. Damit ist sie Patin eines der ersten vier zu 100 % mit Flüssigerdgas (LNG) betriebenen Rheintankschiffe geworden.

Die Entwicklung dieses Tankschifftyps, der vorrangig für den Transport von Mineralöl- und Chemieerzeugnissen bestimmt ist, dauerte zwei Jahre. Vor dem Stapellauf des MS „Greenrhine“ war im März dieses Jahres bereits das MS „Greenstream“ zu Wasser gelassen worden, bei dem es sich um das erste von insgesamt vier mit dieser neuen Antriebstechnik ausgestatteten Schiffen der Reederei handelte.

Da die vier Generatoren an Bord des MS „Greenrhine“ ausschließlich mit dem neuen Treibstoff versorgt werden, produziert das Schiff nach Angaben der Reederei 25 % weniger CO2 und 80 % weniger Stickoxide (NOX) – und das bei einem noch effizienteren Verbrauch der erzeugten Energie. Zudem verursacht das Schiff keinerlei Schwefel- (SO2) und Partikelemissionen und – zum Vorteil der Rheinuferbewohner – deutlich weniger Lärm. All diese Faktoren bestätigen, dass die Indienststellung dieses Schiffstyps für die Binnenschifffahrt ein wichtiger Meilenstein ist.

Die ZKR unterstützt die Maßnahmen des Gewerbes für eine nachhaltige Entwicklung der Binnenschifffahrt aktiv und betrachtet die Reduzierung der Schadstoff- und Treibhausgas-emissionen als wesentlichen Bestandteil dieser Initiative. Dementsprechend hat sie sich seit der Ankündigung der ersten LNG-Projekte im Februar 2011 mit der Nutzung dieses Treibstoffs und den dafür erforderlichen Bestimmungen intensiv beschäftigt, um bei Wahrung des hohen Sicherheitsstandards der Binnenschifffahrt technologische Innovation zu fördern. Die ZKR hat bereits acht LNG-betriebene Schiffe zum Verkehr auf dem Rhein zugelassen. Die Einführung technischer und betrieblicher Vorschriften für die Nutzung und weitere Verbreitung dieses Treibstoffs stellt eine der Prioritäten ihres aktuellen Arbeitsprogramms dar.

Die ZKR ist sich auch der Zukunftschancen bewusst, die die Nutzung dieses alternativen Treibstoffs der Binnenschifffahrt eröffnet. Deshalb hat sie dem Gewerbe im November letzten Jahres jede Unterstützung zugesagt, die zur Förderung von Innovationen, zur Intensivierung des Informationsaustauschs und zur Koordinierung der Projekte notwendig ist. Die baldige Online-Schaltung einer gemeinsamen Datenbank zu LNG-Projekten für die Binnenschifffahrt in Europa ist eine der ersten konkreten Umsetzungen dieser Zusage.

In ihrer Ansprache betonte Frau Belliard, dass die Entwicklung LNG-betriebener Schiffe in Einklang mit einer Politik zur Verringerung des ökologischen Fußabdrucks der europäischen Binnenschifffahrt stehe. Die Nachhaltigkeit der europäischen Binnenschifffahrt stellt in der Tat eine der Prioritäten der zweijährigen ZKR-Präsidentschaft Frankreichs dar, die Ende dieses Jahres endet. Den Schlusspunkt dieser Präsidentschaft wird der ZKR-Kongress 2013 zum Thema „Kompetenzen zusammenführen für eine nachhaltige Schifffahrt“ am 3. und 4. Dezember 2013 in Straßburg bilden. Die ZKR wird diese Veranstaltung nutzen, um die bereits erreichten Fortschritte bei der Verwirklichung einer nachhaltigen Entwicklung der Binnenschifffahrt sowie die weitere Vorgehensweise zur Gewährleistung dieses Ziels in den kommenden Jahren aufzuzeigen.